Nagellack & Kompression – the struggle is real…

Nicht erst seit Uma Thurman in Pulp Fiction „Rouge noir“ von Chanel auf den Nägeln trug ist Nagellack ein international Hit.

Nagellack begeistert Frauen seit seiner Markteinführung in den 20ger Jahren.
Spiegelglänzende Nägel in satten Farben, egal ob Trend oder Klassiker, matte finish oder duo-chrome. Die Auswahl ist gigantisch und reicht vom günstigen Drogerie-Produkt bis zur namenhaften high end-Marke.
Ich selber gehöre zu der Gruppe Frauen, die Nagellack liebt. Regelrecht vergöttert. Es ist für mich das Accessoire schlechthin und seit dem Teenager-Alter investiere ich einiges an Geld in das flüssige Glück im kleinen Glasfläschen.

Bis vor einigen Jahren wechselte ich fast wöchentlich die Farbe auf meinen Nägeln. Besonders rot in all seinen Nuancen war für mich das absolute go to. Für viele meiner Freunde war roter Nagellack mein Markenzeichen (nach den Locken).

Bis die Diagnose Lipödem kam und mit ihr die Flachstrick-Versorgung. Plötzlich schien es fast unmöglich gepflegte, farbige Nägel zu tragen. Eine Macke hier, eine Kerbe da, abgeplatzter Lack dort. Die Hölle!
Kein Lack überlebte Länger als 1-2 Tage auf meinen Nägeln. Egal was ich tat, egal was ich versuchte, der Lack war ab.

Schweren Herzens und gezwungenermaßen stieg ich um auf den natürlichen Look. Denn bei ein bisschen Klarlack auf den Nägeln fällt es nicht weiter auf, sollte dieser den Tag nicht überstehen.

Doch, ist Flachstrick-Kompression zwingend das Ende einer Nagellack-Leidenschaft?

Heißt es denn nicht: wo ein Wille ist, ist auch ein Weg?

 

Die Schöne und das Biest
ODER
Die Mär vom Mädchen mit den roten Nägel & der Flachstrick-Kompression

Eine kleine Geschichte aus dem Leben: die Nägel sind lackiert, trocknen gefühlt seit einer halben Ewigkeit und dann müsst ihr auf Klo. Und um auf Klo gehen zu können, muss die Kompression erst einmal runter. Schlimmer noch, anschließend muss sie wieder hoch, was bedeutet viel Fingerspitzengefühl- und vor allem Einsatz.

Meistens überleben frisch lackierte Fingernägel diese Prozedur nicht.

Egal wie trocknen sie schon waren, das Hochziehen der Kompression gibt dem frischen Lack den Rest und mindestens ein lackierter Nagel ist komplett hinüber. Meistens sogar eher alle.

Heißt das jetzt, dass wir Lip- /Lymph-Ladies keinen Nagellack mehr tragen können?

Nie wieder bunte Farben als Accessoire auf den Nägel?
Nein, natürlich nicht. Aus eigener Erfahrung kann ich euch sagen, dass das absoluter Unfug ist. Selbstverständlich können wir weiterhin toll lackierte Nägel haben.

Auf die Technik kommt es drauf an – und damit meine ich nicht nur die eigene.
Wo bisher Oma und Mutter nur das Pinselchen aus der Flasche kannten, haben wir heute viel mehr Auswahl, wie wir toll manikürte Nägel haben können.

 

Es führen viele Wege ans Ziel

Bist du geduldig im Augenblick des Zorns, so wirst du dir hundert Tage Kummer ersparen.
– Chinesisches Sprichwort

Denn wem einfach die Zeit und vor allem wahrscheinlich auch Geduld fehlt alle paar Tage aufs Neue, Minuten seiner kostbaren Zeit in das Nägel lackieren zu investieren, braucht aber nicht verzweifeln. Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten dauerhaft(er) seinen Nägeln etwas Farbe (und dazu auch Form) zu verpassen – ohne, dass die Kompression euch einen Strich durch die Rechnung macht.

Dazu zählen natürlich die Klassiker Acryl- oder Gel-Modellagen, long lasting manicure oder besonders langanhaltende Nagellack, wie das Essie Gel Couture.

Es gibt von mir keine Empfehlung was ihr machen solltet, da jeder unterschiedlich gut oder schlecht mit den einzelnen Möglichkeiten zurechtkommt. Auch ich habe einiges ausprobiert davon. Aber zumindest sollte für jeden etwas dabei sein.

Doch es muss nicht immer bunt auf den Nägeln zu gehen. Au Naturelle (oder ein Hauch von Klarlack) ist genauso schön.