Eigentlich kennt sie doch jeder von uns: die Textil-Handschuhe als Anziehhilfe für die Kompressionstherapie. Den meisten wird direkt bei der Erstversorgung im Sanitätshaus ein Paar mitgegeben, einige versorgen sich erst im Nachhinein selbst damit.
Dieser praktische Kompressions-Alltags-Helfer sieht ein bisschen aus wie ein Gartenhandschuh, nur eben schön mit Markennamen-Aufdruck und in Corporate Design Farben. Schön ist tatsächlich anders, dafür soll es umso hilfreicher sein.
Doch stimmt das? Oder ist der Textilhandschuh doch nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein? Ein Heftpflaster für einen offenen Bruch?
Die Frage nach der Nützlichkeit: alles nur schöner Schein?
Durch die Textil-Handschuhe soll das Anziehen der Kompressionsstrümpfe erleichtert werden. Ebenso wie die Verteilung und Positionierung des kompressiven Gestricks am Arm und/oder Bein.
Das klingt erst mal nicht schlecht. Sogar ziemlich gut. Wir wollen doch alle, dass unsere Kompression bestmöglich sitzt. Das fängt beim Abmessen definitiv an, aber falsches Anziehen kann auch dann immer noch dazu führen, dass selbst die bestangepasste Kompression einfach nicht sitzt. Fakt.
Doch wozu brauche ich ein paar gummierte Handschuhe, wenn meine Finger die gleiche Arbeit erledigen? Ohne, dass ich vorher noch diese wulstigen Dinger anziehen muss und dadurch meine Feinmotorik auf ein Minimum herunter gefahren wird?
Dieser Gedanke kommt dir vertraut vor? Mir auf jeden Fall schon. Denn lange Zeit, habe auch ich für das Team Keine-Handschuhe gespielt. Es stellte sich im Nachhinein heraus: völlig zu Unrecht.
Denn die Textil-Handschuhe als Anziehhilfe sind im wahrsten Sinne des Wortes schlichtweg praktisch. Sie erfüllen nicht nur ihren Zweck, sondern bewahrheiten was ihre Produktbeschreibung ihnen zuschreibt. Seitdem ich meine Textil-Handschuhe regelmäßig trage, kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, wie ich es vorher einfach hingenommen habe, dass meine Finger eben nicht das Gestrick optimal positionieren und verteilen konnten.
What’s my name again?
Sicher, egal von welcher Firma, ihr findet ihren Namen auf dem Handschuh wieder. Fast immer eigentlich direkt mittig, gut sichtbar, auf dem Handrücken.
Das ist ok. Immerhin gibt es heutzutage sogar Leute, die viel Geld dafür bezahlen, dass ein namenhafter Designer seinen Namen gut lesbar und unübersehbar auf seinen Produkten platziert. Das kennen wir alle.
Von daher ist es nachvollziehbar, dass auch die Kompressionsmittel-Hersteller ihre Namen auf ihren Produkten – insofern möglich – platzieren möchten.
No big deal.
Yay or nay
Fazit: definitiv yay!
Sicher, bis vor einiger Zeit dachte ich selber noch: ach, wozu Handschuhe nutzen? Das geht auch so.
Bis ich dann wirklich anfing die Handschuhe zu nutzen, weil die neue Kompression doch so knackig eng war, dass meine Finger alleine da nicht viel zu melden hatten beim Anziehen. Mit den Handschuhen hingegen, konnte ich das Gestrick trotzdem ohne viel Anstrengung raffen und positionieren und die neue Kompression saß letztendlich wie angegossen. Mega.
Seitdem bin ich super froh, meine Handschuhe im Schrank zu haben oder auf Reisen im Koffer oder einfach in meiner Handtasche auf großen Feiern.
Ich kann es einfach nicht oft genug sagen: diese Textil-Handschuhe sind einfach praktisch. P-R-A-K-T-I-S-C-H.
Manchmal hat man einfach nicht die Kraft in den Fingern, die Kompression so anzuziehen, dass sie gut sitzt. Dann zupft und fummelt man den ganzen Tag an sich rum, reibt sich am besten noch irgendwas auf und ist schlichtweg einfach nur genervt am Ende des Tages.
Warum also nicht ein wenig „Hilfe“ in Anspruch nehmen, vor allem, wenn es sich dabei um einen simplen Handschuh handelt. So einfach kann es eben sein.