Stressbedinger Lipödem-Schmerz

Wer von uns kennt das nicht:
es gibt sie immer mal wieder, diese Tag an denen einfach nichts klappen will!
Der Chef stresst, die Arbeit im Büro stapelt sich mittlerweile, die Kollegen nerven und Zuhause wartet noch ein Berg dreckige Wäsche, der Hund muss raus und eingekauft werden, sollte auch mal wieder …

Wir wollen heutzutage eben am liebsten immer alles sofort und am gestern. Zehn Dinge auf einmal erledigen, kein Problem. Kann man ja mal machen.

Nur hat man eben Pech wenn das kein Einzelfall bleibt, sondern nur eine einzelne Perle auf einer Kette von sich wiederholenden Problemen ist.

Stress ist dann vorprogrammiert.
Und wer dauerhaft Stress ausgesetzt ist, der kann davon sogar krank werden.

Alles reine Kopfsache?

Wenn sich der seelische Stress (Psyche) sich in körperlichen Symptomen (Soma) äußert, ohne dass der Arzt organische Ursachen dafür feststellen kann, spricht man auch von einer psychosomatischem Erkrankung.

Davon hat sich jeder schon einmal gehört oder vielleicht selbst schon die Diagnose beim Arzt erhalten.
Es handelt sich dabei um ein ganz eignes Krankheitsbild, dass sich bspw. durch Tinnitus, Reizdarm-Syndrom, psychogenen Juckreiz oder Essstörungen äußert.

Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.

Christian Morgenstern

Es muss aber nicht immer direkt so schlimm sein oder werden.
Meistens gibt es schon gewisse „Vorboten“, die freundlich, wenn auch eindeutig, darauf hinweisen, dass das innere Gleichgewicht aus der Balance geraten ist.

Lipödem + Stress

Ich habe nun schon häufiger die Erfahrung gemacht, dass wenn es besonders stressig ist und mich etwas extrem beschäftigt, mein Lipödem sich meldet.

Was heißt das?

Das heißt, ohne jede Vorwarnung intensiviert sich schlagartig der Schmerz in den vom Lipödem betroffenen Extremitäten um ein Vielfaches.
Besonders gerne in den Beinen.
Meine Beine werden schwer und jeder Schritt ist eine Qual, mein Gangbild erinnert an einen Pinguin. Das Gewebe wird hart, knotig und extrem berührungs- und schmerzempfindlich.

Was wiederum zur Folge hat, dass mich dann auch noch die Schmerzen in den Beinen zusätzlich stressen.
Denn wenn selbst einfach nur das Sitzen am Schreibtisch oder das Liegen auf der Couch in den Beinen weh tut, geht die Laune nicht gerade nach oben.
Ein Teufelskreis.

Was kann ich dagegen tun?

Die Antwort ist so simpel wie banal: sich einfach nicht stressen lassen!

Klingt bescheuert, oder? Stimmt aber leider und ist auch noch enorm effektiv.

Ich bin in diesem Zusammenhang über zwei interessante Begriffe gestolpert, die mir dabei helfen sollen, dass mir der Stress nicht immer über den Kopf wächst: Achtsamkeit & Entschleunigung.

Achtsamkeit

Eine besondere Form der Aufmerksamkeit hinsichtlich der eigenen Bedürfnisse.
So dass man jede Art von innerer und äußerer Erfahrung bewusst wahrnimmt und entsprechend zulässt oder eben auch nicht.

Das bedeutet auch mal „Nein“ zu sagen, sich und anderen Grenzen zu setzen, selbstbestimmter und bewusster handeln, geduldig sein mit sich selbst und anderen. Alles was einem eben dabei hilft, das innere Gleichwicht wieder herzustellen oder beizubehalten.
So dass man vollkommen souverän und happy auch durch schwierigere, stressigere Lebenssituationen navigieren kann, ohne dadurch vom Kurs abzukommen.

Entschleunigung

Das gezielte Verlangsamen einer Tätigkeit, um so bewusst Stress abzubauen.

Es muss nicht immer alles asap (= as soon as possible) erledigt werden. Es gibt nicht nur Prioritäten, es muss auch mal Zeit zum Durchatmen und Gedanken sortieren geben.

Also: nicht immer nur voll durch powern und auf der Überholspur unterwegs sein bis der Tank leer ist!
Einen Gang runter schalten oder ein kleiner Boxenstopp, um mal wieder Aufzutanken, sind durchaus wichtig und vor allem notwendig!

Gönnt euch was, gönnt euch ’ne Pause.


Das sind natürlich nur meine subjektiven Beobachtungen und sind daher nicht pauschal auf andere übertragbar!

Mich würde trotzdem brennend interessieren, ob ihr vielleicht auch schon ähnliche Erfahrungen gemacht habt?
Oder welche Symptome und „Zipperlein“ euer Körper, euer Lip- oder Lymphödem, äußert bei (länger anhaltendem) Stress?