Flachgestrickte Armstrümpfe sind bei uns Lip- und Lymphödem Patienten keine Seltenheit.
Wat mutt, dat mutt – heißt es bei uns im Ruhrpott.
Armstrümpfe waren auch für mich bisher ein ich MUSS, kein ich WILL.
Ich zog sie an, weil ich wusste, dass sie mir durch das Tragen gut tun würden. Dass sie mir bei meinem Lipödem eine gewisse Entlastung bringen.
Also zog ich sie an.
Manchmal mehr, manchmal weniger.
Das betroffene Gewebe ist bei uns Lipödem-Patientinnen ohnehin sehr berührungs- und druckempfindlich und sollte sehr behutsam und sanft berührt werden.
Jeder unbedachter Griff, Knuff oder schlimmer noch Kniff fühlt sich fast so schlimm an als würde einem der Arm abgerissen. Ich übertreibe nicht.
Der scharfe Schmerz der durch das Gewebe zischt bei falscher Berührung ist nicht nur von kurzer Dauer. Wenn der erste heiß-kalte Schmerz durch das Lipödemgewebe an der falsch berührten Stelle gezogen ist, strahlt es anschließend auch noch in den restlichen Oberarm aus. Damit es sich auch lohnt…
Meine Oberarme sind mein absolutes Kryptonit, wenn es um Lipödemschmerzen geht.
Nur Wenige haben ein Bewusstsein für eine solch hohe Empfindlichkeit. Es ist schwer vorstellbar, dass auch nur die geringste Berührung sich anfühlen kann als würden einem brennende Nägel unter die Haut geschoben.
Ich mache meinen Mitmenschen deswegen keinen Vorwurf.
Die meisten mit denen ich darüber spreche, denen ich meine Symptomatik erkläre und beschreibe, versuchen und wollen mitfühlen*.
*Mitfühlen ist [mir] so viel wichtiger als Mitleid
Jede Jeck is’ anders
Das Kölsche Sprichwort beschreibt sehr gut, wie es sich mit den Ansprüchen jedes Patienten an seine/ihre Versorgung verhält.
Meine persönliche Erfahrung beschränkt sich auf reines Lipödem an den Oberarmen.
Ich habe keine Beschwerden mit dem Lymph(ab-)fluss in den oberen Extremitäten. Weswegen ich auch keine Handschuhe zu meinen Armstrümpfen bisher brauchte.
Es war mir sogar möglich Armstulpen anstatt Armstrümpfen zu tragen ohne dass mir dabei die Hände anschwollen.
Für Lymphödem-Patientinnen undenkbar.
Die brauchen von der Schulterkappe bis zu den Fingerspitzen die flachgestrickte Kompression. Am besten mit Anti-Rutsch Noppen in den Hand-Innenflächen, damit sie im Alltag gut greifen und halten können.
Patientinnen mit einem Lip-/Lymphödem haben nicht nur einen Mix der beiden Erkrankungen, sondern dadurch auch einen Symptom-Mix und damit entsprechend variable Bedürfnisse bei der Versorgung.
Unsere Erkrankungen und ihre Auswirkungen auf unsere Bedürfnisse bei der Versorgung sind so individuell und einmalig, wie wir!
Mit und ohne
Deswegen sind ist die Auswahlmöglichkeiten bei flachgestrickter Kompression für die Arme GENAU SO speziell.
Denn auch bei flachgestrickter Kompression für die Arme gibt es so viel tolle Auswahl!
Klasse Farben von poppig bunt bis hin zu einfach schlicht. Mit funkelnden Kristallen und einer großen Auswahl an Mustern und Motiven.
Dazu verschiedene Haftbänder – schmal, breit, mit Mikronoppen, mit Flächen-Haftband, mit Noppen und Motiv.
Mit oder ohne Schulterkappe. Oder direkt als Bolero.
Bis zum Handgelenk als Armstrumpf oder auch nur als Armstulpe.
Da drüber oder da drunter auch mit Handschuhen kombinierbar.
Ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Kompressionsklassen und Qualitäten.
Ich bin wirklich happy darüber, dass es mittlerweile eine so große Auswahl an Möglichkeiten bei der flachgestrickten Armversorgung gibt.
So kann für jeden Typ, Geschmack und vor allem für das ganz individuelle Bedürfnis die potenziell optimale Versorgung gefunden und zusammengestellt werden.
Wohlfühlen in der eigenen Haut und den Armstrümpfen da drüber. 😉
Mehr Infos zu allen Mustern findet ihr auf der medi Website.
Dieses Outfit ist in Kooperation mit medi entstanden.
Bilder: T.Worley