60 Jahre Pille in DE – wieso ich dich nicht vermisse!

Vor 60 Jahren kam die Pille auf den deutschen Markt. Bis heute gilt sie als eines der sichersten Verhütungsmittel. Doch Hormonpräparate wirken sehr unterschiedlich – und manche bergen erhöhte gesundheitliche Risiken. Experten warnen vor gefährlichen Nebenwirkungen

Von Maria Kirady (GEO+)

Am 1.Juli 1961 kam die erste Pille „Anovlar“ auf den westdeutschen Markt.
1965 hielt dann in der DDR „Ovosiston“ seinen Einzug.

Doch zunächst gab es die Pille nur für verheiratete Frauen und das abhängig vom guten Willen des Arztes. Unvorstellbar, da vorher viele Frauen unter ungewollten Schwangerschaften litten.

Die Zahl der Abtreibungen war nach der Einführung der Antibabypille deutlich zurückgegangen, sagt Beate Keldenich (Medizinerin und Forscherin zur Geschichte der Antibabypille in Deutschland).

Ihrer Aussage nach habe die Pille dabei geholfen, das Thema Sexualität in die Öffentlichkeit zu bringen. In einer Zeit als Sexualität ein Tuschelthema war und Sexualkunde kaum stattfand im Nachkriegsdeutschland.

Das beliebte Verhütungsmittel

Bis heute hat sich die Wirkweise der Pille nicht verändert: der Eisprung wird verhindert.

Suspension der Ovulation unter Gewährleistung der regulären Monatsblutung

Beipackzettel „Anovlar“

Doch eines hat sich ganz gewaltig verändert: heute ist nur noch ein Bruchteil der Hormone enthalten.
Außerdem wird unterschieden zwischen kombinierten Pillen (mit Östrogenen und Gestagenen) und reinen Gestagen (Gelbkörper)-Pillen.

Der Chemiker & Mit-Erfinder der Pille Carl Djerassi (1923-2015) war bis zuletzt erstaunt, dass Frauen das Mittel einmal so stark benutzen würden.

Pille und Kondom sind laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung heutzutage etwa gleich beliebt unter sexuell aktiven Erwachsenen in Deutschland.

Caroline Bock, dpa (GEO.de)

Tschüss Pille

Mein Weg mit dem hormonellen Verhütungsmittel endete im Juli 2018. Das ist nun ganze 3 Jahre her.
Davor habe ich über ein Jahrzehnt hinweg durchgängig damit verhütet. Ohne Bewusstsein über die Nebenwirkungen. Ohne Berücksichtigung meiner veränderten Wahrnehmung verursacht durch die Pille(n), die ich täglich einnahm.

Ich vermisse die Pille nicht!

Es geht mir gut. Ich fühle mich wohl.

Ja – Akne habe ich immer noch. Genauso wie brutale Unterleibskrämpfe zu Beginn meiner Periode. Auch die teilweise wirklich heftigen Stimmungsschwankungen während eines Zyklus sind weder für mich, noch für andere, spaßig.
Aber damit komme ich super gut klar.

Das ist natürlich.

Insgesamt hat der Verzicht auf künstliche Hormone für mich nur Vorteile gehabt. Ich habe ein weitaus besseres Körpergefühl etabliert und mich dadurch besser kennen gelernt.

Ich erkenne nun auch schon kleine Signale meines Körpers, höre auf sie und bin mit mir viel achtsamer.

So wie es sein sollte.
Ich bin gut zu mir selber.

Das möchte ich nicht mehr missen.
Von daher: danke Pille für deine Dienste, aber du wirst hier nicht mehr gebraucht. ❤️


Quellen:
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/60-jahre-pille-in-deutschland-30552144.html
https://www.geo.de/p/plus/gesundheit-und-ernaehrung/pille—ja-oder-nein–30551524.html

Ein Kommentar zu „60 Jahre Pille in DE – wieso ich dich nicht vermisse!

  1. viele Leute vergessen, dass die Pille insbesondere bei einer genetischen Belastung für Gerinnungsstörungen oft ein zusätzlicher Risikofaktor für Hirninfarkte oder Sinusvenenthrombosen ist. Die Pille wird viel zu oft leichtfertig verlangt und von Ärzten verschrieben!

    Lg Lucas

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